Bildquelle: Michael Held_unsplash
Angenommen, Sie führen eine Firma mit 30 Angestellten. In der Schweiz ein klassisches KMU. Wie stellen Sie sicher, dass von allen Mitarbeitenden die Regeln eingehalten werden und gleichzeitig genug unternehmerisches Risiko eingegangen wird, damit Ihr Betrieb innovativ und damit zukunftsfähig bleibt? Sie kennen das Dilemma: bestehen Sie allzu fest auf Ihren Vorgaben, sind die Regeln und damit die klare Struktur Ihrer Führung zentral, dann verlieren Sie die kreativen Köpfe, diejenigen Mitarbeitenden, die genügend Spielraum brauchen, um sich entfalten und ihre beste Leistung abrufen zu können. Gleichzeitig geben Sie denjenigen Sicherheit und Orientierung, die sehr gerne wissen wollen, was gilt und was nicht gilt. Drehen Sie an der anderen Schraube, lockern Sie alle Vorgaben zu stark, dann macht jede und jeder was er oder sie will. Der Spielraum und damit das Chaos wird zu gross. Mit dieser Strategie verlieren Sie die strukturierten Menschen, diejenigen, die für die solide Basis zuständig sind.
Die Kunst ist es, die richtige Mischung, die Balance zu finden. Das schaffen Sie weder mit einem ausgeklügelten Regelwerk noch mit einer weiten Spielwiese für die Freigeister. Was es braucht, ist die richtige Dosis für jeden einzelnen Mitarbeiter, was es braucht, ist ein gutes Gespür für Menschen und ihre ganz individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Das steht in keinem Managementbuch, das steht in der DNA einer guten Chefin, eines guten Chefs.
Suzanne Thoma, CEO und Verwaltungsrats-Präsidentin von Sulzer, beschreibt in unserem Buch "Strukturiert Improvisiert" ihren Weg, mit diesem Dilemma klarzukommen. Spannend!
Höchst interessant, wie sie über dezentrale Führung, über Freiraum lassen, oder über die Art ihrer Zielvorgaben spricht. Der Satz von Konfuzius „Der Weg entsteht, wenn man ihn geht“, bestimmt seit Jahren ihre Grundhaltung der Führung. Wir sagen: so geht strukturiert-improvisierte Führung. Lesenswert!
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